Sinnlichkeit. Ein Plädoyer für die Sinnlichkeit. Das hat auch etwas mit Achtsamkeit zu tun. Im Alltag sein Umfeld bewusst wahrnehmen. Ich nehme über meine Sinne die aktuelle Situation wahr. Sehe, fühle, rieche. Nur oftmals sind wir uns dem gar nicht bewusst. Wir sind uns nicht bewusst darüber, dass wir wahrnehmen. Wie schade eigentlich! Wie ist das beim Sex? Wie ist sinnlicher Sex möglich?

Ich liebe diese Momente, wenn ich es schaffe, innezuhalten. Kurz draußen stehen zu bleiben und mal genauer hinzuschauen: Die Blätter, die der Wind fast davon trägt. Das Rascheln in der Baumkrone. Die Vögel, die zwitschern. Die kühle Wiese unter meinen nackten Füßen. Die Sonne, die mich blendet. Der Geruch von süßen Brombeeren. All das erleben wir meistens einfach so nebenher. Einfach so!

Bewusst wahrnehmen

Im Alltag können wir lernen bewusster wahrzunehmen. Das Leben nicht so schnell zu leben. Sondern achtsam durch den Alltag zu gehen. Die Momente manchmal ein wenig langsamer zu genießen. Durch unsere Sinne die vielen Ereignisse auf unseren Körper und unsere Seele wirken zu lassen.

Und an diesem Punkt fragst du dich wahrscheinlich, warum es noch nicht um Sex geht! Im Titel stand doch etwas davon, oder? Ja, ganz richtig. Auch beim Sex hat es ganz oft etwas damit zu tun, was man wahrnimmt. Und wenn du das Gefühl hast, dass es aktuell eher langweilig in eurem Liebesleben ist, dass ihr vielleicht mal etwas Neues ausprobieren könntet, dann solltest du weiterlesen! 🙂

Ich werde hier jetzt keine Tipps über irgendwelche neue Techniken rausgeben. Wenn du noch tiefer in das Thema einsteigen möchtest und du euer Sexleben endlich wieder aufleben sehen möchtest, schau bei unserem Onlinekurs SEX EVOLUTION vorbei. Hier bekommt ihr jede Menge Input und den perfekten Rahmen, um darüber zu sprechen!

Wer kennt das nicht: Oftmals muss es ganz schnell gehen, irgendwie hat man gar nicht so Lust. Dann war es halt ganz okay. Klar, sowas gibt es. Und man wird in einer Langzeitbeziehung wohl kaum nach jedem Mal sagen: Das war der beste Sex meines Lebens! Aber darum geht es auch gar nicht. Oft ist es nicht die Häufigkeit, die über deine Zufriedenheit in diesem Bereich bestimmt, sondern die Qualität. Und sinnlicher Sex hat eine sehr hohe Qualität und entsteht, wenn man sich Zeit nimmt und ganz für den Partner da ist. Wenn man die Sinne bewusst wahrnimmt.

Werdet erneut zu Liebhabern

Ich möchte euch herausfordern hin und wieder mal mehr Zeit zu investieren. Zeit für euch zu zweit. Wo ihr wirklich intim werden könnt. Und wo es gar nicht mehr so viel um Sex an sich geht. Es geht vielmehr darum, dass ihr euch auf körperlicher Ebene wieder neu verbindet. Ihr seid zwei Menschen, die sich lieben. Ihr seid Partner, ihr seid ein Team. Und ihr seid Liebhaber. Das besondere bei Liebhabern ist, dass es aufregend ist, wenn sie zusammentreffen. Da ist dieses Kribbeln. Dass sich beide auf dieses Erlebnis freuen. Dass man ein Verlangen hat. Und dass man Lust hat. Bei Männern und Frauen ist das Lustempfinden durchaus unterschiedlich. Darunter fällt auch das Empfinden von Lust (mehr dazu auch in unserem Onlinekurs).

Das Wichtigste, was es kurz und knapp beschreibt, ist:

„Frauen sind wie Öfen und Männer sind wie Mikrowellen.“

Also, liebe Männer: Frauen brauchen insgesamt einfach mehr Zeit um warm zu werden. Oftmals muss man  einfach anfangen…aber langsam!

Und liebe Frauen: Übernehmt mal die Initiative und kreiert selbst den Abend, wie ihr es gerne hättet. Sprecht mit eurem Mann darüber, was ihr für Wünsche habt!

Die 5 Sinne nutzen

Sinnlicher Sex – eigentlich sagt es schon das Wort. Sex, wo die Sinne im Vordergrund stehen. Doch wie genau kann man sinnlich sein?

Ein Vorschlag: Nehmt euch Zeit und nutzt, was ihr bereits habt! Diese Sinne, die einfach nur etwas geschärft werden müssen. Ihr könnt trainieren diese bewusst wahrzunehmen. Ich glaube, dass es so viel mehr verbindet und euch Eins werden lässt, wenn ihr versucht es mal so richtig sinnlich angehen zu lassen! Die lieben Männer werden ebenso davon profitieren – auch wenn sie schneller warm sind, als die Frauen, sie werden dann eher umso mehr Mühe haben, sich zu beherrschen. Hierbei geht es gar nicht einfach „nur“ um Sex. Sondern um sich gegenseitig neu zu entdecken. Sex fängt so oder so im Kopf an. Und wenn ihr es mal langsam und sinnlich angehen lasst, dann wird sich euer Kopf ebenfalls darauf einstellen. Versprochen: Das wird einer der besten Abende.

1. Sehen

Überlegt euch, wie ihr den Sinn „Sehen“ neu schärfen könnt. Was könnt ihr einbauen, damit euer Partner etwas Neues und etwas Schönes sieht? Vielleicht könnt ihr überlegen, wie ihr das Licht im Raum einstellt. Volle Beleuchtung von oben oder eher ein gedimmtes Licht aus einer Ecke? Vielleicht auch gar kein Licht?

Auf der anderen Seite könnt ihr überlegen, wie ihr ausseht. Was sieht dein Partner, wenn er dich anschaut? Wie seid ihr gekleidet? In Jogginghose und weitem Shirt, zerzauste Haare? Da kann man bestimmt noch etwas Variation reinbringen! 😉

Vielleicht geht ihr etwas essen und macht euch so richtig schick für euren Partner. Das wirkt bereits wieder anziehend. Und ich finde, das ist ein wunderbarer Grund als Frau noch mal neu Dessous shoppen zu gehen 😉

2. Hören

Was hört ihr, wenn ihr den Abend zu zweit habt? Ist es das Lachen des Nachbarn, weil eure Wände so dünn sind? Die laute Straße von draußen? Oder einfach nur Stille? Wie könntet ihr den Sinn Hören noch mehr aktivieren? Noch mehr einbringen oder stimulieren?

Vielleicht mögt ihr es, wenn es ganz still ist. Im Winter nur das Knistern des Feuers im Kamin. Oder Musik im Hintergrund? Musik unterstützt das Gefühl so wohlwollend im jeweiligen Moment. Wenn sie der Stimmung oder dem Anlass angepasst wird, dann umgibt sie dich. Es wird nicht nur dein Geschmack durch gutes Essen angeregt, der Sinn Fühlen dadurch, dass ihr Händchen haltet. Und Sehen, wenn ihr euch tief in die Augen schaut. Musik bedient gleichzeitig das Hören und macht aus der Stille einen unvergesslichen Moment.

Wähle die Musik nach eurer Stimmung und dem Anlass aus. Habt ihr ein romantisches Dinner zuhause? Dann wähle entspannte Musik. Seid ihr euphorisch und in Feierlaune – dann passe die Musik entsprechend an.

Lasst euren Körper von der Musik leiten. Sinnlicher Sex entsteht dann, wenn ihr euch leiten lasst von euren Sinnen. Wenn ihr einzelne Momente genießt und euch voll auf die vielen einzelnen Sinnesmomente einlasst.

3. Fühlen

Fühlen tut man doch so oder so, wenn man miteinander schläft – oder nicht? Ja, aber was fühlst du? Ist etwas unangenehm für dich? Sind die Berührungen so, dass du dich wohl fühlst? Wie schnelllebig sind sie? Fühlst du langsame oder schnelle Bewegungen? Was ist dir lieber?

Beim Sex wird dieser Sinn wohl mit am meisten angesprochen. Doch genau hier liegt aber auch eine große Kunst. Jeder ist anders und fühlt sich in unterschiedlichen Situationen wohl. Besprecht als Paar zusammen, welche Berührungen euch gut tun und welche für euch unangenehm sind. Habt immer die Bedürfnisse des anderen im Hinterkopf.

Versucht herauszufinden, welche Zonen deines Körpers besonders kitzelig, sich besonders schön oder auch nicht so gut anfühlen. Erforscht zusammen, was euch gut tut. Sinnlicher Sex kann durch viele kleine Berührungen hervorgerufen werden. Welche Bereiche sind (neben den offensichtlichen) ebenso anziehend für dich? Wo kann man die Frau oder den Mann besonders warm machen?

Eine kleine Challenge: Wenn ihr schick essen geht, dann verzichtet auf Berührungen. Den ganzen Abend keinen Kuss und keine Berührung – und, werdet ihr es vermissen? 🙂

4. Schmecken

Wenn du etwas isst, was schmeckst du gerne? Hast du in letzter Zeit mal etwas bewusst geschmeckt?

Essen ist natürlich auch zur Nahrungsaufnahme gedacht. Aber der Sinn des Schmeckens ist so genial. Wer kennt es, wenn man erkältet ist und einfach nichts schmeckt? Ist das nicht schlimm? Wenn man sich das auf Dauer vorstellt, wäre Essen wohl nicht mehr wirklich attraktiv.

Und genau deshalb kann man diesen Sinn so gut nutzen. Versucht ihn zu schärfen. Baut verschiedene kleine Geschmackselemente ein. Werdet kreativ! Wenn ihr vorher zusammen esst, könnt ihr dort schon versuchen das Essen bewusst zu genießen. Und wer weiß, vielleicht gibt es den Nachtisch ja nicht mehr am Tisch 🙂

5. Riechen

Auch über den Geruchssinn können wir bestimmte Dinge assoziieren. Große Modeketten, machen sich dies zunutze. Sobald du nur in der Nähe bist, riechst du bereits den Duft, verbindest direkt diese Marke damit und weißt, dass du nur um die Ecke gehen musst, um dort einkaufen zu können.

Warum nicht auch im Liebesleben gebrauchen? Was sind für Düfte im Raum? Wollt ihr den Raum vielleicht vorher vorbereiten, wenn ihr euch einen Abend nur für euch nehmt? Duftkerzen, Räucherstäbchen oder ähnliches können dabei helfen. Oder wie wäre es, das Lieblingsparfüm des anderen mal wieder aufzutragen? 🙂

Sinnlicher Sex – Reduziere die Sinne

Und wenn ihr all das noch intensiver erleben möchtet, dann probiert es mal mit verbundenen Augen. Menschen, die nicht sehen können, haben unglaubliche Fähigkeiten entwickelt, die anderen Sinne so zu nutzen, dass sie ihr Leben meistern. Die anderen Sinne haben sich viel mehr ausgeprägt, weil sie mehr beansprucht worden sind.

Das Erleben von Sinnen kann geschärft werden, wenn man sie bewusst erlebt. Sinnlicher Sex kann noch sinnlicher werden, wenn man einen Sinn auslässt, um die anderen mehr zu spüren. Nicht alle Sinne eignen sich gut. Am besten lässt sich wie gesagt das Nicht-Sehen umsetzen, aber auch das Hören kann zum Beispiel durch Kopfhörer fokussiert und somit eingeschränkt werden. Seid gespannt, wie ihr die anderen Sinne dann erlebt!

Aber das Wichtigste: Probiert neue Dinge aus. Sprecht darüber. Und nehmt euch immer mal wieder so richtig Zeit. Denn auch körperlich Eins zu werden, steht auf einer Ebene, die unser Denken oftmals übersteigt. Wenn ihr euch weitere Unterstützung wünscht, ist der Sex Evolution Onlinekurs das Richtige für euch. Er bietet euch den perfekten Überblick für die vielen verschiedenen Möglichkeiten und Hintergründe zu Sexualität und Intimität.

Alles Liebe euch,

Darleen